1. |
Auf Kante
04:06
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Stein auf Stein gebaut, der klaren Luft beraubt -
Die neue Welte umspannt leblose Haut.
Meter für Meter, mehr Beton aufs Land –
Der blaue Planet im grauen Gewand.
Kein reines Wasser mehr in deinen Adern,
giftiges grün statt schönen Farben.
Deine Schätze werden dir geplündert,
deine Liebsten ausgesondert.
Mein Leben ist dein Tod, auf Kante vermessen – millimetergenau.
Dein Verderben, ein kriechendes Leiden. Es steht auf zwei Beinen.
Was bleibt sind tiefe, schmerzende Wunden.
Alte Narben werden neu geschunden.
Deine Rufe bleiben ungehört,
immer leiser aus deinen kranken Lungen.
Mein Leben ist dein Tod, auf Kante vermessen – millimetergenau.
Dein Verderben, ein kriechendes Leiden. Es steht auf zwei Beinen.
Alles soll zerstört sein und ganz allein mein.
Und endlich kann ich allein sein.
Fiebrig weinst du saure Tränen,
bläst stürmend auf die brennende Haut.
Schrei so laut du kannst – die Krankheit Mensch bleibt weiter taub.
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2. |
In Grau
04:09
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Ein starker Windzug der mit meinen Haaren spielt... Vor mir liegt das Meer, heut vollende ich mein Bild.
Leinen los!
Ein gutes Stück zum Horizont, hinein in die Gewitterfront.
Wasser peitscht mir ins Gesicht – Nebel verdeckt die Sicht.
Die Gedanken torkeln hin und her,
Gleichgewicht halten fällt mir doch so schwer.
Was will ich in diesem Sturm, keine Hand vorm Auge zu sehen.
Wo ist dieser verdammte Leuchtturm? Im Schmerz wird ich untergehen.
Und ich lass los.
Die Welt hat alle Farben verloren – rot, grün, gelb und blau.
Tabula Rasa wurden wir geboren und sterben werden wir in grau.
Die Leinwand längst umgedreht, der Pinsel staubbedeckt.
Ein letztes Festhalten vergeht in dürrer Einsamkeit.
Und ich lass los.
Doch meine Tat lässt das Leid nicht verschwinden – es wurde weitergegeben.
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